Schloss Dyck Architektur, Gartenkunst und Landschaftskultur im Wandel der Zeit

Das barocke Wasserschloss mit seinem großartigen historischen Park ist ein bedeutendes Kultur- und Naturdenkmal im Rheinland. Über 900 Jahre blieb das Anwesen im Besitz der Familie zu Salm-Reifferscheidt-Dyck, ehe es 1999 mit der Gründung einer Stiftung Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur wurde.

Ein Besuch der sanierten Schlossanlage mit Kapelle, Vorburgen, Wirtschaftshof und der Orangerie-Halbinsel sowie des Parks und der Gartenanlagen gewährt nicht nur einen Blick in vergangene Jahrhunderte, sondern auch in die zeitgenössische Garten- und Landschaftskultur. Zum Schutze des im Volksmund „Dycker Ländchen“ genannten Territoriums, das bis heute als einzigartiges Stück Kulturlandschaft erkennbar ist, existierte nämlich schon 1094 eine einfache Befestigungsanlage. Nach der erheblichen Beschädigung im 30jährigen Krieg entstand an ihrer Stelle die heutige repräsentative frühbarocke Residenz, die im ausgehenden 18. Jahrhundert zur Rokoko-Residenz höchsten Ranges avancierte. Die als museale Einrichtung zugänglichen Räume beeindrucken mit feinsten Tapeten, Deckengemälden, Stuckarbeiten und erlesenen Möbelstücken. In der Schlossbibliothek erzählen bibliophile Kostbarkeiten im Rahmen von Dauer- und Wechselausstellungen deren wechselvolle Geschichte. Liebhaber der Fotografie können sich im Hochschloss an jährlich wechselnden Ausstellungen großformatiger zeitgenössischer Landschaftsfotografien unter dem Titel Gartenfokus erfreuen.

Der rund 53 Hektar große, malerische Englische Landschaftsgarten, in dem noch Bäume aus dem 18. Jahrhundert zu finden sind, präsentiert sich seinen Besuchern dank einer behutsamen Restaurierung Anfang des 21. Jahrhunderts wieder in seinem ursprünglichen Zustand: geschwungene Waldwege und schattige Alleen, weite Wiesen, sanft modellierte Hügel und Wasserflächen, Baumgruppen und Solitäre von seltener Größe und Schönheit. Neben einer Hortensien-Sammlung, die mit 350 Sorten aus vielen Teilen der Erde zu den größten Deutschlands zählt, schaffen weitere saisonale Blüherlebnisse ein abwechslungsreiches Farbenspiel zu jeder Jahreszeit. Angelegt wurde der Park zwischen 1820 und 1835 im Geiste der Aufklärung. Mit der Gestaltung beauftragte der damalige Schlossherr und passionierter Botaniker und Pflanzensammler, Fürst Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck, den schottischen Gartenarchitekten Thomas Blaikie.

Kontraste zum historischen Park bilden die Themen- und Mustergärten in der Gartenpraxis am Parkeingang. Die von Landschaftsarchitekten und Landschaftsgärtnern angelegten Schaugärten bieten Besuchern Tipps und Anregungen für die Gestaltung des eigenen Hausgartens. Ergänzend dazu zeigt das 24 ha große Dycker Feld entlang einer 200-jährigen Esskastanienallee zwischen Schloss und Nikolauskloster erlebbare und großräumig angelegte Landschaftsarchitektur mit weiten Rasenachsen in einem Meer aus Chinaschilf.

Stiftung Schloss Dyck
Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur
Schloss Dyck | 41363 Jüchen
Telefon +49 (0) 2182 – 82 40
www.stiftung-schloss-dyck.de

Öffnungszeiten
Sommersaison
Di. – Fr.:
Park 10 - 18 Uhr
Schloss/Ausstellungen 14 -18 Uhr
Sa./ So., Feiertag:
Park 10 - 18 Uhr
Schloss/Ausstellungen 12 -18 Uhr

Wintersaison:
Di. – Fr.:
Park 10 - 17 Uhr
Schloss/Ausstellungen geschlossen

Sa./So. Feiertag:
Park 10 - 17 Uhr
Schloss/Ausstellungen 12 Uhr bis 17 Uhr

Eintrittspflichtig